Frisch gestochenes Tattoo

Was ist bei einer neuen Tätowierung zu beachten?

Beim Tätowieren wird der Haut eine Wunde zugefügt. Das heißt, die schützende Schicht der Haut ist verletzt und muss entsprechend vorsichtig behandelt werden. Was Du tun solltest und was Du auf jeden Fall lassen solltest, erfährst Du hier auf dieser Seite.

Wie kommt die Farbe in die Haut?

Die Tätowiernadel sticht viele Male in die Haut ein, um die Farbe in die Lederhaut einzubringen. Dabei wird die Epidermis (oberste Hautschicht) und die darunterliegende Dermis (Lederhaut) von der Nadel verletzt. Die natürliche Hautbarriere vor Keimen und Fremdstoffen ist damit offen. Zudem werden bei dem Prozess Farbe, Lösungsmittel und sonstige Bestandteile der Tattoo-Farbe in die Haut eingebracht.

In dem Moment, wo die Haut verletzt wird, startet Dein Körper den Prozess der Wundheilung. Das heißt, Dein Immunsystem fährt hoch, um die Blutungen zu stoppen und eindringende Keime abzuwehren. Natürlich wird auch die Kollagenproduktion angeregt, um die zerstörten Hautstellen wieder zu reparieren.

Die Wundheilung durchläuft verschiedene Phasen und kann auch unterstützt werden, indem Du Dich an ein Paar Regeln hältst. So hast Du, wenn das Tatto verheilt ist, lange Freude an einem schönen Ergebnis.

Wie kommt die Farbe in die Haut?

Vor dem Stechen Der richtige Zeitpunkt und ein paar Dos vorneweg

Die beste Jahreszeit

Der Beste Zeitpunkt für das Stechen ist im Herbst oder Winter. Ein frisch gestochenes Tattoo sollte bis zu 12 Wochen vor der Sonne geschützt werden. Ebenso reizen Chlor- und Salzwasser die Haut und beeinträchtigen damit den Heilungsprozess. Daher ist von einer Tätowierung kurz vor dem Urlaub abzuraten.

Ein bis zwei Wochen vorher

Ein bis zwei Wochen vor dem Termin solltest Du auf Sonnenbäder und Solarium verzichten. Zusätzlich die Haut mit Feuchtigkeitscremes und Sonnenschutz pflegen. Solltest Du regelmäßig Medikamente nehmen, kläre das unbedingt im Vorfeld ab, ob sie sich auf die Tätowierung auswirken können. Sei es beim Heilungsprozess oder bei der Farbe. Frauen sollten sicher sein, dass sie nicht schwanger sind.

Ein bis zwei Tage vorher

Ein bis zwei Tage bevor der Termin ansteht, sollte kein Alkohol und keine Drogen konsumiert werden. Auch Schmerzmittel wie Aspirin und blutverdünnende Medikamente sind tabu. Falls Du doch Medikamente nehmen musst, informiere Deinen Tätowierer vor dem Stechen.

Direkt vor dem Termin

Unmittelbar vor dem Termin solltest Du ausgeschlafen sein, genug gegessen und getrunken haben. Am Besten auch nochmal Duschen! 
Die Stelle die Tätowiert werden soll schonend rasieren, so dass Du sie nicht eincremen musst. Achte darauf bequeme Kleidung zu tragen, dass bei einer längere Session Deine Kleidung Dich nicht zusätzlich zu den Schmerzen der Nadel quält. Natürlich empfiehlt es sich etwas praktisches für die Stelle die tätowiert wird anzuziehen, so dass Du Dir unnötiges an- und ausziehen sparen kannst. Vergiss nicht Deinen Ausweis, Geld, Snacks und Trinken zum Termin mitzunehmen. Und das Wichtigste! Kein Stress. Plane genug Zeit vor und nach dem Termin ein. Am Besten ist es , wenn Du an dem Tag nach dem Stechen nichts anstrengendes vor hast. So kann die Wunde in aller Ruhe anfangen zu heilen.

Die ersten Stunden nach dem Stechen

Im Studio

Direkt nach dem Stechen wird der Tätowierer die Stelle desinfizieren und mit einer transparenten Folie abdecken. Diese Folie sollte 6-8 Stunden auf der Wunde bleiben. Während dieser Zeit tritt vermehrt Wundsekret aus. Dabei wird auch Farbe mit ausgeschieden. Das ist völlig normal. Nach etwa 10 Stunden fängt die Krustenbildung an. Dabei trocknet die Wunde und es tritt immer weniger Wundsekret aus. Trotzdem solltest Du die Wunde noch mit einem atmungsaktiven Pflaster schützen. So kann sie schneller abheilen. 

Zu Hause

Die ersten Tage sollte das Tattoo abgedeckt bleiben und das Pflaster nur gewechselt werden, wenn sehr viel Wundwasser ausgetreten ist.

Wenn sich eine Kruste gebildet hat, empfehlen wir diese mit Tattoo Healing zu behandeln. Damit wird sie feucht gehalten und die Haut heilt schneller ab. Auf keinen Fall an der Kruste kratzen!!!

Dos

  • Wunde ausschließlich mit gewaschenen Händen berühren
  • Kleinere Tattoos mit atmungsaktiven Pflastern für 1 bis 3 Tage abdecken.
  • Pflaster nur wechseln, wenn viel Wundflüssigkeit entsteht, um unnötige Reize an der Haut zu vermeiden.

Don’ts

  • Keine fusselnden Stoffe mit dem Tattoo in Berührung bringen
  • Tätowierung so wenig wie möglich anfassen, auf keinen Fall mit ungewaschenen Händen
  • Nicht kratzen
  • Keine Saune, Schwimmbäder, Solarien, Sonnenbäder
  • 14 Tage kein Sport

Wenn die erste Phase abgeschlossen ist

Nach frühestens vier Tagen ist die oberste Hautschicht wieder hergestellt. Bis dahin versucht der Körper die Fremdkörper, die durch das Tätowieren eingebracht wurden, auszuscheiden. Jetzt ist es wichtig die Krusten feucht zu halten, damit sich die neuen Hautzellen schneller bilden können. Nicht nur an der Hautoberfläche wird die Haut regeneriert. Auch in der Lederhaut, in der das Tattoo eingelagert ist erneuern sich die Zellen und bilden neues Bindegewebe. Das dauert einige Wochen bis zu Monaten, je nach Größe des Motivs.

Ab jetzt kann das Tattoo vorsichtig mit PH-neutraler Seife zweimal täglich gereinigt werden. Dabei nicht unnötig an der Haut reiben. Auch beim Abtrocknen auf fusselfreien Stoff achten und das Wasser vorsichtig abtupfen. Nach der Reinigung kann unser Tattoo Healing aufgetragen werden, um die Wundheilung zu beschleunigen. 

Warum erst mal kein Sport, Solarium, Schwimmen und keine Sonne?

Beim Sport bewegt sich der ganze Körper. Dadurch können die frischen Krusten einreißen. Kommt noch Schweiß dazu wird die Wundheilung erheblich beeinträchtigt. Auch die Kleidung scheuert womöglich an der Wunde. All das kann dazu führen, das sich die Haut entzündet.

Schwimmen ist absolut Tabu, da dabei die Haut aufgeschwemmt wird und damit Entzündungen Tür und Tor geöffnet wird. Alle Fremdstoffe im Wasser können nahezu ungehindert in die Haut eindringen. 

Sonne und Solarium würden die gereizte Haut noch mehr reizen. An der frisch tätowierten Stelle ist die Haut gereizt und verletzt. Mit Sonnenschutz eine offene Wunde eincremen empfiehlt sich nicht. So wäre die Farbe direkt den schädlichen UV ungeschützt ausgeliefert. Das würde das Farbergebnis negativ beeinflussen.

Das Tattoo heilt nicht ab

Größere Tattoos benötigen länger als kleinere um abzuheilen. Sollte die Wunde jedoch nach mehreren Tagen keine Kruste bilden, weiter nässen oder womöglich eitern, solltest Du zum Arzt. Auch extreme Schmerzen und Hitze an der Hautstelle deuten auf eine Wundheilungsstörung hin.